Die Rheinpfalz 19.03.2013:

Zwischen den Tönen knallt’s

Chöre des MGV Klein-Schifferstadt begeistern beim Konzert in der Aula des Schulzentrums

Von Gereon Hoffmann


Schifferstadt. Keine Maus hätte mehr Platz gehabt, so gut besucht war das Konzert des MGV Klein-Schifferstadt in der Aula des Schulzentrums. Mit Männerchor, Frauenchor und dem Modern Chor stellten sich die Dörfler vor. Schlager und Musical machten den Schwerpunkt ihres Programms aus. Besonders begeisterte der Solist Frank Häser das Publikum.„Schenk mir noch eine Stunde“ sang der Männerchor als erstes Stück des Abends. Das Publikum legte gerne noch eine drauf: Die zwei Stunden Programm gingen schnell vorbei, und hinterher verlangten die Zuhörer vehement nach Zugaben. Die Mausefalle in „Pigalle, Pigalle“ hatte einer der Herren mitgebracht und zeigte sie bei der entsprechenden Zeile. Ein bisschen Humor gehörte bei den Dörflern schon immer dazu, und er durfte auch diesmal nicht fehlen.Bei Udo Lindenbergs Lied „Hinterm Horizont geht’s weiter“ tauchte auch ein Udo auf: Mit tief ins Gesicht gezogenem Schlapphut, Sonnenbrille und langem Ledermantel schlich er sich auf die Bühne. Und was „Inspiration“, der Modern Chor der Dörfler, da sang, schien ihm zu gefallen. Als dann der Frauenchor „Es war einmal ein Jäger“ anstimmte, fiel ein Schuss. Es war aber längst kein Schuss in den Ofen, was der Musikdirektor und Dirigent aller drei Chöre zusammengestellt hatte: Rainer Diehl steht nun seit zehn Jahren am Dirigentenpult und erarbeitet mit Sängern, Solisten und Begleitern das Programm.

„Wenn ich einmal der Herrgott wär“, sinnierte Bassbariton Frank Häser. Das Trinklied aus der Mitte des 19. Jahrhunderts lässt den Vertretungsherrgott ein Fass von der Größe eines Planeten voll mit Wein vom Rhein schaffen, das er dann stündlich leeren will. Über die Größe der danach benötigten Aspirin gibt es noch keine Strophe. Nicht der Rhein, sondern der Mississippi ist der „Ol’ Man River“ aus dem berühmten Paradestück für Bass.

Frank Häser ist zweiter Bass der Mainzer Hofsänger. Er setzte beim Dörfler-Konzert echte Glanzpunkte. Seine angenehme Stimme füllte ohne technische Hilfe mühelos die Aula. Elegant und wohlklingend begeisterte er das Publikum und bekam stürmischen Applaus. Ein weiterer Mainzer Hofsänger ist Pianist Andreas Leuck, der zum zehnten Mal in Folge die Chöre und den Solisten beim Jahreskonzert begleitete. Er überbrückte auch mit kleinen Intermezzi die Wechsel der Chöre auf der Bühne. Schlagzeug und Cajon, eine Kastentrommel, spielte Lukas Neff.

Die drei Chöre sangen auch gemeinsam Stücke: Am Ende der ersten Hälfte „Die Schöne und das Biest“ aus dem gleichnamigen Musical. Am Ende der zweiten Hälfte erklang „Das verlorene Paradies“. Hier gesellte sich Kim Witte mit ihrer Querflöte dazu.

Das Howard-Carpendale-Medley des Männerchors endete mit „Tür an Tür mit Alice“ und auch wenn immer noch keiner weiß, wer zum Teufel diese Alice ist, kam der berühmte Zwischenruf nicht aus dem Publikum. „Thank you for the Music“ beendete ein Medley mit Abba-Melodien. Danke für die Musik sagte auch das Publikum und applaudierte kräftig.

Die Hinwendung zur leichten Muse vollzieht vor allem der Modern Chor „Inspiration“ mit viel Pop. Die rhythmische Sicherheit lässt sich hier und da noch steigern. Der Männerchor musste auf sieben seiner Sänger wegen Krankheit verzichten, sagte der Vorsitzende Erich Armbrüster dem Publikum. Generell würden sich die Dörfler über neue Sänger in allen drei Chören freuen. Jetzt sei eine günstige Gelegenheit, einzusteigen, denn alle Gruppen fingen mit neuen Liedern an. Nach der Werbung in eigener Sache kamen die ganz großen Zugaben: Mit dem Lied des revoltierenden Volkes aus dem Musical „Les Miserables“ verabschiedeten sich Chöre, Instrumentalisten und der Solist und rissen das Publikum noch mal so richtig mit.

Chorproben: Männer proben donnerstags, 20 Uhr; Frauen dienstags, 19.30 Uhr; „Inspiration“ donnerstags, 18.30 Uhr.

(Mit freundlicher Genehmigung von Gereon Hoffmann - Vielen Dank)

 

   

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